In der Folge finden Sie Informationen zu unseren Fachkosmonauten und Ihren Vorträgen.
Das detaillierte Tagesprogramm in den einzelnen Sälen wird hier in den kommenden Wochen veröffentlicht.
Resilienz ist das Fundament für deinen persönlichen und beruflichen Erfolg. Trainiere deine psychische Widerstandskraft, denn die Reaktion ist bedeutender als das Ereignis selbst. Nutze Resilienz für persönliches und unternehmerisches Wachstum. Dein Comeback wird stärker sein als dein Tiefschlag. Die Entscheidung dazu triffst du.
Die Wundversorgung befindet sich in einem dynamischen Spannungsfeld zwischen medizinischem Fortschritt, ökonomischem Druck und rechtlichen Rahmenbedingungen. In Zeiten zunehmender Komplexität im Gesundheitswesen stellt sich die Frage: Wie kann eine qualitativ hochwertige, patientenzentrierte Wundbehandlung unter den aktuellen gesetzlichen und strukturellen Veränderungen gelingen?
Der Vortrag beleuchtet zentrale rechtliche Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die tägliche Praxis der Wundversorgung. Themen wie die Verordnung häuslicher Krankenpflege, Delegation und Substitution von Leistungen an qualifizierte Pflegespezialisten sowie Rechte und Pflichten von Patienten werden praxisnah dargestellt. Dabei wird auch auf die Rolle verschiedener Berufsgruppen, die interprofessionelle Zusammenarbeit sowie die Dokumentation als rechtliches Sicherungsinstrument eingegangen. Ziel des Vortrags ist es, Fachpersonen in der Wundversorgung zu sensibilisieren, Handlungssicherheit im Berufsalltag zu fördern und die Bedeutung eines fundierten rechtlichen Wissens und wirtschaftlichen Handelns als Bestandteil medizinischer Versorgung und professioneller Pflege hervorzuheben.
Ein Leben ohne Schmerzerfahrung ist kaum vorstellbar, wobei der akute Schmerz durchaus eine Alarm- und Schutzfunktion hat. Hingegen leiden ca. 2,3% der Bevölkerung an chronischen Schmerzen mit
assoziierten körperlichen, seelischen und sozialen Beeinträchtigungen.
Die Schmerzsituation bei chronischen Wundpatienten ist sehr komplex, wir unterscheiden nozizeptive, neuropathische und psychogene Schmerzen. Diese Schmerzen können akut oder zyklisch auftreten
oder aber chronisch vorhanden sein. Um die Diversität des Wundschmerzes zu verstehen und dem Patienten sinnvolle Therapieansätze bieten zu können, ist es erforderlich, sich neben den somatischen
Ursachen der Wundentstehung, mit den Prozessen der Schmerzentstehung, Schmerzverarbeitung und des Schmerzgedächtnisses auseinanderzusetzen. Entsprechend der Diversität des Wundschmerzes werden
sowohl medikamentöse als nicht-medikamentöse Optionen der Schmerztherapie aufgezeigt. Die Schmerzbehandlung bei chronischen Wundpatienten sollte empathisch, interprofessionell und unter
Berücksichtigung der Psyche und des sozialen Umfeldes des Patienten erfolgen.
Dr.med. univ. André Glod
Facharzt Chirurgie und Gefäßchirurgie
Spezieller Schmerztherapeut, ärztlicher Fachlehrer für Lymphologie,
Wundexperte (ICW) Praxis für integrative Schmerztherapie 78073 Bad Dürrheim
In der Wundversorgung treffen viele Perspektiven aufeinander – professionelles Fachwissen, emotionale Belastung, Zeitdruck und oft auch persönliche Erwartungen. Wo die Kommunikation nicht klar und einfühlsam läuft, entstehen Missverständnisse, Konflikte – und unnötiger Stress. In diesem Vortrag geht es darum, wie Kommunikation im Versorgungsalltag besser gelingen kann: zwischen Pflegenden, Ärzt:innen, Therapeut:innen – und auch im Kontakt mit Patient:innen und deren Angehörigen. Denn gerade in schwierigen oder angespannten Situationen braucht es nicht nur Fachkompetenz, sondern auch sprachliche Klarheit, Haltung und Empathie. Anhand konkreter Beispiele und praxisnaher Impulse erfahren Sie, wie Sie Konflikte frühzeitig erkennen, Spannungen entschärfen und Gespräche konstruktiv gestalten – auch wenn es emotional wird. Denn gute Kommunikation entlastet alle Beteiligten – und stärkt die Versorgung nachhaltig
Gutes Wundmanagement beginnt mit fachlicher Kompetenz – doch ebenso entscheidend ist die Art, wie wir führen. Pflegekräfte übernehmen in der Versorgung chronischer und komplexer Wunden oft eine zentrale Rolle, die weit über die praktische Durchführung hinausgeht. Dieser Vortrag zeigt, welche Führungsqualitäten im Wundmanagement besonders gefragt sind: klare Kommunikation, Verantwortungsbewusstsein, Teamkoordination sowie der sichere Umgang mit herausfordernden Situationen. Anhand praxisnaher Beispiele wird vermittelt, wie Pflegefachpersonen – ob mit oder ohne offizielle Führungsfunktion – aktiv zur Qualität der Wundversorgung beitragen und gleichzeitig ihre Teams stärken können. Ziel ist es, Pflegende in ihrer Rolle als Führungspersönlichkeiten im Pflegealltag zu bestärken und Impulse für eine wirkungsvolle Zusammenarbeit im interprofessionellen Setting zu geben.
2012 wurden in Deutschland 2,7 Millionen Menschen mit chronischen Wunden diagnostiziert. Häufig leiden Betroffene über Wochen, Monate gar Jahre an den Wunden. Immer wiederkehrende Infektionen und damit verbundene Komplikationen und Leid. Chronische Wunden gehen immer mit einer Immunschwäche, durch Makro- und Mikrozirkulationsstörungen, Grund- und Begleiterkrankungen einher und stellen die Behandler vor große Herausforderungen. Durch ein effektives Wundmanagement können Gefahrensituationen vermieden, frühzeitig erkannt und die richtigen Maßnahmen eingeleitet werden. Es geht um ein Zusammenspiel von Anamnese, Risikoeinschätzung, Kausaltherapie, Wundreinigung und Wundversorgung. Es gibt unzählige Möglichkeiten zur Keimreduktion, Dekontamination, Antiseptik und Keimbindung. Hier erfahren Sie wie man im Wundmanagement richtig vorgeht um Infektionen zu vermeiden, Infekte zu beherrschen und Wunden zu heilen.
Die Inhalte zum Vortrag folgen in Kürze
Die Behandlung enterokutaner Darmfisteln stellt eine große medizinische und pflegerische Herausforderung dar – besonders bei Fisteln, die in ein Laparostoma münden. Ein operativer Verschluss ist oft erst nach Monaten möglich, was für Betroffene körperlich und seelisch sehr belastend ist. Die Versorgung ist meist schwierig, da Fisteln gerne anatomisch ungünstig liegen. Ziel der Therapie ist es, Zeit zu gewinnen, damit sich verklebte Darmschlingen lösen und operiert werden können. Moderne Versorgungsmaterialien stehen zur Verfügung, reichen aber allein nicht aus. Erfolgreiche Therapie erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit: Wundversorgung, Ernährungstherapie, Bilanzierung, Hygiene, medikamentöse Behandlung sowie psychologische, spirituelle und soziale Begleitung sind gleichermaßen wichtig. Die lange Behandlungsdauer verursacht hohe Kosten für Patienten und das Gesundheitssystem. Ambulante Pflege ist zunehmend schwierig umzusetzen, da Pflegedienste personell überlastet sind. Neue Modelle – etwa durch Angehörige – müssen daher gestärkt werden. Im Rahmen des Workshops werden die gezeigten Verbandstechniken praxisnah in Kleingruppen geübt.
Die Wundbehandlung in der außerklinischen Beatmungs- und Intensivpflege stellt eine besondere Herausforderung dar, da viele Patient:innen aufgrund ihrer Grunderkrankungen ein erhöhtes Risiko für chronische Wunden und Infektionen haben. Eine präzise Diagnostik und gezielte Therapie sind essenziell, um Heilungsprozesse zu optimieren und Komplikationen zu vermeiden. Ein innovativer Ansatz zur Wunddiagnostik ist die Anwendung des MolecuLight, einer fluoreszenzbasierten Technologie zur Echtzeit-Erkennung von bakteriellen Belastungen in Wunden. Durch die visuelle Darstellung von Bakterien ermöglicht MolecuLight eine gezieltere Behandlung und unterstützt die Entscheidung über den Einsatz von Antibiotika oder antiseptischen Maßnahmen. Dies trägt dazu bei, die Heilungsraten zu verbessern und die Belastung durch resistente Keime zu reduzieren. Die Integration solcher Technologien in die außerklinische Intensivpflege kann die Qualität der Wundversorgung erheblich steigern und die Patientensicherheit erhöhen.
Gemeinsamer Vortrag mit Susanne Danzer:
Das Thema palliative Wundversorgung – insbesondere in Zusammenhang mit Tumorwunden – kann für diejenigen, die damit in Berührung kommen, komplex und herausfordernd sein. Doch was regt den Tumor
zum Wachstum an? Wachsen alle Tumore gleich und welche Unterschiede gibt es? Welche Herausforderungen ergeben sich aus dem Tumorwachstum und warum verstärken sich Symptome wie beispielsweise
Exsudation, Blutung und Geruch immer mehr? In diesem Vortag erfahren Sie Hintergründe zum Tumorwachstum und welche Herausforderungen sich daraus ergeben. Zudem lernen Sie Hintergründe und
Ursachen zu den spezifischen, vielfältigen Symptomen einer Tumorwunde kennen. Der Vortrag bietet nicht nur theoretische Grundlagen, sondern auch praktische Beispiele aus der Versorgungspraxis,
die Ihnen helfen sollen, das erworbene Wissen in Ihren Arbeitsalltag zu integrieren. So können Sie besser auf die Bedürfnisse von Betroffenen mit Tumorwunden eingehen, die palliative
Wundversorgung optimieren und im Bedarfsfall entsprechend reagieren.
Eine effektive Wundversorgung erfordert heute weit mehr als medizinisches Fachwissen – sie lebt von gut koordinierten, interdisziplinären Strukturen. Unterschiedliche Berufsgruppen bringen ihre Expertise ein, doch nicht immer sind Zuständigkeiten, Schnittstellen und Abläufe klar definiert. Dies kann zu Versorgungsbrüchen, Doppelarbeiten oder Unsicherheiten in der Behandlung führen. Der Vortrag beleuchtet die Abläufe und die typischen Herausforderungen die alltäglich eine individuelle, qualitativ gute und Patientenorientierte Wundversorgung erschweren. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für die jeweiligen Kompetenzen und Verantwortlichkeiten zu schaffen, Schnittstellenprobleme sichtbar zu machen und Impulse für eine strukturierte, patientenorientierte Zusammenarbeit zu geben. Denn nur wenn klar ist, wer was wann und warum tut, kann Wundversorgung effizient, sicher und nachhaltig gelingen.
Gemeinsamer Vortrag mit Sibylle Hubert:
Das Thema palliative Wundversorgung – insbesondere in Zusammenhang mit Tumorwunden – kann für diejenigen, die damit in Berührung kommen, komplex und herausfordernd sein. Doch was regt den Tumor zum Wachstum an? Wachsen alle Tumore gleich und welche Unterschiede gibt es? Welche Herausforderungen ergeben sich aus dem Tumorwachstum und warum verstärken sich Symptome wie beispielsweise Exsudation, Blutung und Geruch immer mehr? In diesem Vortag erfahren Sie Hintergründe zum Tumorwachstum und welche Herausforderungen sich daraus ergeben. Zudem lernen Sie Hintergründe und Ursachen zu den spezifischen, vielfältigen Symptomen einer Tumorwunde kennen. Der Vortrag bietet nicht nur theoretische Grundlagen, sondern auch praktische Beispiele aus der Versorgungspraxis, die Ihnen helfen sollen, das erworbene Wissen in Ihren Arbeitsalltag zu integrieren. So können Sie besser auf die Bedürfnisse von Betroffenen mit Tumorwunden eingehen, die palliative Wundversorgung optimieren und im Bedarfsfall entsprechend reagieren.
Chronische Wunden erfordern mehr als gute Produkte – sie fordern systemisches Umdenken. Der Vortrag beleuchtet Bewegungsaspekte bei typischen Wundbildern wie PAVK, CVI, Dekubitus, diabetischem Fußsyndrom (DFS) und exulzerierenden Wunden: Welche Mobilitätskonzepte sind sinnvoll, welche Stolpersteine behindern die Umsetzung im Alltag?
Gleichzeitig geht es um Bewegung im übertragenen Sinn – innerhalb der therapeutischen Teams, der Patient:innen und des gesamten Gesundheitssystems. Prävention und Edukation müssen professionsübergreifend gedacht und umgesetzt werden. Das verlangt von allen Beteiligten neue Rollenbilder, Kommunikationsformen und abgestimmte Behandlungsziele.
Auch Forschung, Bildungseinrichtungen und Berufsverbände stehen in der Verantwortung, tradierte Muster zu hinterfragen und aktuelle Erkenntnisse praxisnah in die Versorgung zu integrieren. Denn um der wachsenden Zahl chronisch erkrankter Patient:innen mit knapper werdenden Ressourcen gerecht zu werden, braucht es mehr Bewegung – körperlich, mental und strukturell.
Der Vortrag liefert Impulse, wie interprofessionelle Teams, Patient:innen und Systeme gemeinsam in Bewegung kommen – hin zu einer zeitgemäßen, wirksamen und menschenzentrierten Wundversorgung.
Der Vortrag widmet sich umfassend dem Diabetischen Fußsyndrom (DFS) – einer der schwerwiegendsten und kostenintensivsten Komplikationen des Diabetes mellitus. Ziel ist es, aktuelle Herausforderungen in Diagnostik, Therapie und Versorgungsorganisation darzustellen und innovative Ansätze zur Verbesserung der Patientenversorgung aufzuzeigen. Zentrale Themen sind moderne Klassifikationssysteme (z. B. SINBAD, Wagner-Armstrong, WIFI), evidenzbasierte Behandlungsstrategien, interdisziplinäre Versorgungskonzepte sowie der Einsatz digitaler Technologien wie Wundboards, mobiler Versorgungseinheiten und KI-gestützter Wundbeobachtung. Neben der medizinischen Perspektive wird auch der psychosoziale Aspekt des DFS beleuchtet. Studien zeigen, dass strukturierte Behandlungspfade und spezialisierte Teams signifikant die Amputationsraten senken können. Die Präsentation fordert ein frühzeitiges, koordiniertes und multiprofessionelles Handeln entlang aktueller Leitlinien (u. a. IWGDF 2023) sowie ein konsequentes „Shared Care“-Modell zur nachhaltigen Prävention und Heilung. Damit wird das DFS nicht zu einer „unendlichen Geschichte“, sondern zu einer lösbaren Herausforderung moderner medizinischen Versorgung.